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Smarthome-Zentralen / Cores im Vergleich

Am Anfang jeden Smarthomes steht die Frage, welche Zentrale man verwenden möchte. Ein Vergleich soll Abhilfe schaffen. Dabei gibt es inzwischen so viele Möglichkeiten, solche Dinge auch als Laie zu realisieren. Deine FRITZ!Box, Alexa, Google Home oder eine Hue-Bridge verbinden bereits einige oder alle deine Geräte in einer App. Ich versuche im Folgenden, verschiedene Ansätze zu Kategorisieren und meine Entscheidung für OpenHAB zu erläutern.

Kommerzielle / Propritäre Lösungen: Plug&Play, aber eingeschränkte Kompatibilität

Amazon Alexa & Echo Show, Google Smart Home, Homematic Smart Home Zentrale, Bosch Smart Home Controller, Google Nest, AVM Fritz!Box sind nur einige Namen. Viele Hersteller von intelligenten Haushaltsgeräten haben ihre eigenen Zentralen im Angebot. Viele von ihnen sind auch mit bestimmten Geräten anderer Hersteller kompatibel. Einige davon verwende ich selbst auch als Teilstücke. Sie sind einfach zu konfigurieren, allerdings fehlen mir häufig Funktionen oder ich benötige mehrere verschiedene Apps für unterschiedliche Geräteklassen um alles abzubilden, was ich möchte. Einige Techniken sind auf dieser Seite mit diesen Produkten beschrieben. Als Herzstück oder Core für mein Smarthome allerdings reichen sie meinen Anforderungen nicht. Von einer Smarthome-Zentrale erwarte ich, dass sie ALLE meine Geräte zu steuern weiß. Auf weitere Aufzählungen und Ausführungen verzichte ich also an dieser Stelle.

Open Source Lösungen: viel Handarbeit, aber hohe Kompatibilität

Projekte, die nicht an einen Hersteller und dessen wirtschaftliche Interessen gebunden sind, haben die Möglichkeit, eben alle Geräte zu integrieren, die du in dein Konzept integrieren willst. Sofern die dahinterstehende Community groß genug ist, notwendige Software zu schreiben. Und hier beginnt das Problem der Open Source Software: Die Vielzahl an möglichen Schnittstellen in diesem Bereich ist groß und Entwickler machen Fehler. Manchmal funktioniert etwas nicht. Manchmal musst du selbst noch Hand anlegen. Wenn du dir allerdings Zeit dafür nimmst, wird dein Traum, all deine Geräte, Sensoren, Motoren, … in einer Zentrale zu integrieren, Wirklichkeit. Außerdem wird der Kostenfaktor durch Open Source wesentlich kleiner. Die Aufgabe dieser Website ist es, meine Entscheidungen und Lösungen zu dokumentieren und dir zugänglich zu machen. Welche Open Source Cores mit ausreichen großen Communities gibt es also (Zum Zeitpunkt dieses Artikels)?

Die Communitygröße ist ein wichtiges Kriterium für mich. Ebenso die Aktivität der Community. Das Erscheinungsjahr zweitrangig, obwohl es eine gewisse Reife aufzeigen kann. Darüber hinaus erwarte ich für meine Projekte eine gute Anpassbarkeit und Flexibilität des Systems. Damit auch verbunden ist die Sprache, die es verwendet.

FHEM

Ein Urgestein unter den Smarthome-Zentralen. Ursprünglich auch von mir verwendet, bin ich aufgrund der mühseligen Programmierung und der verwendeten Sprache Perl auf ein anderes System gewechselt. Die ersten Einträge laut WayBackMachine gab es 2007. Die Community ist ~21.000 Mitglieder groß und das Forum hat knappe 120.000 Themen. Durchaus Zahlen, die auf eine aktive und ausreichen große Community schließen lassen. Schnittstellen gibt es inzwischen zu einer großen Anzahl von Systemen und Geräten.

Die größten Schwachstellen sind sicherlich die GUI, die verwendete Programmiersprache und der überwiegende Austausch in deutscher Sprache.

Home Assistant

Home Assistant gibt es seit 2013. Es verwendet überwiegend Python. Ich ordne Python als sehr Anfängerfreundliche und sehr ausgereifte Sprache ein, die ich selbst auch gerne verwende. Das Forum verzeichnet knappe 140.000 Benutzer und etwas mehr Themen. An der Stelle aus meiner Sicht FHEM bereits überlegen.

Domoticz

Die WayBackMachine bescheinigt Domoticz eine Existenz ebenso seit 2013. Die Community ist ca. 30.000 Mitglieder stark und verzeichnet 20.000 Themen im Forum. Aufgrund der bislang geringen Projektgröße, habe ich es nicht weiter getestet.

OpenHAB

OpenHAB ist derzeit das System meiner Wahl. Das System startete laut WayBackMachine im Jahr 2011 und basiert auf Java. Das Forum verzeichnet ca. 60.000 Themen und 42.000 Mitglieder.

Immer wieder stoße ich im Log auf Fehlermeldungen, die auf nicht korrekt funktionierende Plugins hinweisen. Darüber hinaus entwickelt sich das Systems schnell, wirft alte Paradigmen um macht dabei vieles besser, allerdings ist nach jedem Update wirklich genauestens auf Logs zu achten! Vor allem mit der Individualisierbarkeit bin ich sehr zufrieden.

ioBroker

ioBroker startete im Jahr 2014 und ist das einzige hier aufgeführte System unter MIT-Lizenz (oder vergleichbar). Es basiert auf Javascript / Node.js. Das Forum ist 48.000 Benutzer stark bei 56.000 Themen.

Fazit

Nach dieser Recherche sind für mich Home Assistant und OpenHAB (wegen der starken Anpassbarkeit) die klaren Gewinner dieses Vergleichs. Zum Zeitpunkt meines Umstiegs von FHEM hatte ich mich für OpenHAB entschieden.

Inzwischen habe ich auch Home Assistant selbst getestet. Die moderne Oberfläche und die Schnittstellen von ESPHome und Zigbee2MQTT erleichtern die Einrichtung der Hardware erheblich. Ebenso ist die Einbindung von Webcams hier sehr viel benutzerfreundlicher. Mir fehlen nur sehr wenige Dinge.

  • Für dynamische Licht-Szenen habe ich Ansätze gefunden.
  • Alexa als Ausgabegerät zu verwenden funktioniert auch.
  • iCal-Unterstützung fehlt, lässt sich aber leicht nachrüsten.
  • Alexa und andere Sprachassistenten lassen sich von Haus aus nur kostenpflichtig verwenden, aber auch dafür gibt es eigene Lösungen. Damit muss ich allerdings mein Home Assistant dem Internet preisgeben. Sicherheitsvorkehrungen können natürlich auf verschiedene Weise getroffen werden, aber wohl ist mir dabei nicht.
  • Eine simple HTTP-Verbindung verbirgt sich unter dem Namen RESTful Sensor
  • Allgemein gehaltene Scripte scheinen sich auf den ersten Blick, wie ich sie in OpenHAB haben, vermutlich umsetzen zu lassen (Batteriewarnungen, Heizungssteuerung, Grenzwertwarnungen, … ohne viel Konfiguration)
  • Auch Telegram-Bot-Verwendung habe ich gefunden

Welche Knackpunkte finde ich für mich bei OpenHAB?

  • deutlich weniger Benutzerfreundlich
  • Kamera-Einbindung knifflig
  • deutlich weniger Benutzerfreundlich (ja, nochmal.)

Der Vergleich ist hoch subjektiv aufgrund meiner großen Vorerfahrung mit OpenHAB und der vergleichsweisen kurzen Test- und Recherchephase mit HomeAssistant. Beide Systeme haben noch Potential. Home Assistant hat ein bombastischer Frontend und Bedienbarkeit. OpenHAB ist mehr für Bastler gedacht und bietet viele Anpassungs- und Individualisierungsmöglichkeiten. Ich werde bei OpenHAB bleiben

1 Kommentar zu „Smarthome-Zentralen / Cores im Vergleich“

  1. Pingback: Kabel-Anbindung von Smart Home Geräten

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