Eine smarte Sicherheitskamera muss heute nicht mehr teuer sein. Mit der ESP32-Cam und ESPHome lässt sich eine Mini-WLAN-Kamera bauen, die nicht nur kompakt und stromsparend ist, sondern sich auch perfekt in dein Smarthome integrieren lässt. Dieser Artikel zeigt dir, wie du mit wenig Aufwand ein flexibles DIY-Projekt umsetzt – von der Hardware-Auswahl bis zur Einbindung in deine Hausautomation.
Warum eine DIY-Mini-WLAN-Kamera?
Fertige IP-Kameras sind oft teuer, datenschutztechnisch fragwürdig oder nur eingeschränkt anpassbar. Eine selbstgebaute Kamera auf Basis des ESP32-Cam-Moduls bietet dagegen:
- Geringe Kosten – das Modul kostet oft unter 10 €.
- Hohe Flexibilität – Bildauflösung, WLAN-Einstellungen und Automatisierungen lassen sich anpassen.
- Volle Kontrolle über Daten – keine Cloud-Pflicht, Bilder bleiben im eigenen Netzwerk.
- Nahtlose Smarthome-Integration – ideal für Home Assistant, openHAB oder ioBroker.
Notwendige Vorbereitungen
- Du musst ein ESP32-CAM besitzen
- Du brauchst einen 3D-Drucker
- Und druckst dir dein Gehäuse
- ESPHome muss bei dir laufen
Die Hardware: ESP32-Cam
Das Herzstück ist die ESP32-Cam, ein Microcontroller mit integriertem WLAN und Kameraanschluss.
Typische technische Daten:
- Auflösung: bis zu 1600×1200 px (UXGA)
- Speicher: 4 MB Flash
- Schnittstellen: UART, GPIO, MicroSD
- Stromversorgung: 5 V (per Micro-USB oder über GPIO-Pins)
Ein kleines Zusatzteil ist empfehlenswert: der FTDI-Programmieradapter, um die Firmware aufzuspielen.
ESPHome – die perfekte Firmware
Für die Arduino-IDE gibt es bereits fertige Beispiele. Nach wie vor bin ich allerdings ein großer Fan der Möglichkeiten von ESPHome und habe daher folgende Config schon einmal am Beispiel des Modells von AI-Thinker für dich vorbereitet.
esphome:
name: espcam01
platform: ESP32
board: esp32dev
# Enable logging
logger:
# Enable Home Assistant API
#api:
ota:
wifi:
ssid: "XXXXX"
password: "XXXXX"
domain: "XXXXX"
reboot_timeout: 2min
mqtt:
broker: pi.rlyeh
username: pi
password: mosquittopi
topic_prefix: undef/undef/undef/undef/undef/espcam01
web_server:
port: 80
esp32_camera_web_server:
- port: 8080
mode: stream
- port: 8081
mode: snapshot
esp32_camera:
external_clock:
pin: GPIO0
frequency: 20MHz
i2c_pins:
sda: GPIO26
scl: GPIO27
data_pins: [GPIO5, GPIO18, GPIO19, GPIO21, GPIO36, GPIO39, GPIO34, GPIO35]
# the order of the data_pins is significant, don't mix up the order
vsync_pin: GPIO25
href_pin: GPIO23
pixel_clock_pin: GPIO22
power_down_pin: GPIO32
resolution: 800x600
name: espcam01
idle_framerate: 0.1fps
output:
- platform: ledc
pin: GPIO4
channel: 2 # channel 1 is used for esp32_camera
id: led
light:
- platform: monochromatic
output: led
name: espcam01 light
Sobald du dein WLAN in der Konfiguration angepasst hast und dein Modul mit der Software betankt hast, kannst du über HTTP-Port 8080 das Video streamen und über Port 8081 einen Snapshot erstellen.
Postprocessing mittels Stream auf ein Pi und Tensorflow könnte dein Projekt im Anschluss mit KI-Objekterkennung erweitern.
Einsatzmöglichkeiten
- Innenraum-Überwachung im Flur, Keller oder Büro
- Babycam oder Haustierkamera
- Blick aufs Aquarium oder Terrarium
- Projekt-Dokumentation (z. B. 3D-Druck per Zeitraffer)
- Tür- und Klingelüberwachung
Datenschutz & Sicherheit
Da die Kamera im lokalen Netzwerk betrieben wird, kannst du selbst entscheiden, ob und wie sie von außen erreichbar ist.
Empfehlungen:
- Zugriff nur über VPN oder Smarthome-Plattform
- Regelmäßige Firmware-Updates
- Starkes WLAN-Passwort
Fazit
Mit der ESP32-Cam und ESPHome baust du dir in kurzer Zeit eine Mini-WLAN-Kamera, die kostengünstig, leise und flexibel ist. Perfekt für Bastler, Smarthome-Fans und alle, die ihre Daten nicht aus der Hand geben wollen.
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